80 Jahre entweihte Kirche

Ort
Stiftskirche St. Servatii, Schlossberg, 06484 Quedlinburg

Veranstalter
Evangelische Kirchengemeinde Quedlinburg

Termine
Sa, 17.11.2018, 16:00 Uhr

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerzahl ist für diese Veranstaltung begrenzt auf 25. Der Eintritt ist frei. Wir bitten um eine Kollekte zur Bestreitung der Unkosten. In gewohnter Weise wird anschließend zu 19.00 Uhr zum Friedensgebet in die Nikolaikirche eingeladen.

Im Februar 1938 wurde der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates der Domgemeinde, Superintendent Schmidt, gezwungen, der nationalsozialistischen SS die Schlüssel der Stiftskirche auszuhändigen, nachdem die SS bereits die Verfügung über den Domschatz und die Krypta mit dem Heinrichs-Grab für sich beansprucht hatte. Die Verfügung über die Rechte der Kirchengemeinde hinweg erfolgte in Abstimmung zwischen dem Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin und dem Reichskirchenministerium. In der Folge wurde die gottesdienstliche Ausstattung aus der Kirche entfernt, die Kirche zu einer großen Grabungs- und Baustelle (damals entstand der heutige Chorabschluss der Kirche) und somit das an sich zugesagte Recht der Kirchengemeinde auf Nutzung für ihre Gottesdienste zunichte gemacht. Erst im Sommer 1945 kehrte die Gemeinde wieder in die Kirche zurück. In der Zwischenzeit war der Quedlinburger Dom eine nationalsozialistische Weihestätte. Das war vor 80 Jahren. Zu den Vorgängen um die „entweihte Kirche“ gibt es eine Publikation des ehemaligen Quedlinburger Pfarrers Dr. Ekkehard Steinhäuser („Die Entweihte Kirche“, 2. Auflage, Wettin-Löbejün 2016) und einen Film des Mitteldeutschen Rundfunks (Steffen Jindra – Buch und Regie: „Das Geheimnis des Quedlinburger Doms“, 2012). Im Rahmen der Friedensdekade soll der Film gezeigt werden (Vorführraum in der Stiftskirche). Anschließend gibt es die Möglichkeit, dazu ins Gespräch zu kommen. Der Autor des Buches und der Autor des Films werden als Gesprächspartner anwesend sein. Im Anschluss können Sie die Stiftskirche besuchen.