Gottesdienst zur Verabschiedung von Küster Franke

Gottesdienst zur Verabschiedung von Küster Franke

Ort
Nikolaikirche, Neustädter Kirchhof, 06484 Quedlinburg

Veranstalter
Evangelische Kirchengemeinde Quedlinburg

Termine
So, 23.06.2024, 10:30 Uhr

Pfarrerin Junge, Pfarrer Carstens, Kantor M. Holze, KMD C. Bick

Ein Grinsen huscht über Stefan Frankes Gesicht, wenn man ihn auf den bevorstehenden Ruhestand anspricht. Fragt man ihn, was er mit der ganzen freien Zeit anstellen wird, dann zeigt er nicht ohne Stolz Fotos seiner vier Enkelkinder. „Die werden schon Aufgaben für mich finden“, ist er überzeugt.
An Aufgaben hat es auch als Küster in den letzten 35 Jahren nicht gemangelt. Zu seinem Dienstbeginn war er als kirchlicher Mitarbeiter nur für die Betreuung in der Nikolaikirche zuständig. Mit der Kirchspielbildung kamen allmählich Bereiche hinzu, und als Quedlinburg nur noch eine Evangelische Gemeinde wurde, hatte sie auch nur noch einen Küster und Hausmeister für alles. Es wird schnell klar, man begegnet einem großen Kapitel unserer Gemeindegeschichte, wenn man mit Stefan Franke ins Gespräch kommt.
Heute repariert der gelernte Maschinenschlosser also auch die Türen im Gemeindehaus, mäht Rasen und wärmt das Taufwasser – egal in welcher unserer Kirchen. Eine praktische Kombination, weil es Veranstaltungen gibt, die beide Bereiche berühren, wie zum Beispiel das Tischabendmahl am Gründonnerstag. „Ich weiß, wo alles ist und sollte mal was Unvorhergesehenes passieren, bin ich gewappnet.“ verspricht er.

Wenn man Stefan Franke in seinem Element begegnen will, dann findet man ihn bei der Vorbereitung des Sonntagsgottesdienstes knapp zwei Stunden vor Beginn. Dann füllt er mit geübter Hand die Kelche, sortiert die Gesangbücher und streicht die Tischdecke vom Altar glatt. Wenn alles stimmt, dann ist manchmal auch noch Zeit, für ein persönliches Gebet und ein Teelicht am Taufstein. Man merkt ihm seine Glaubenstiefe an. Als Sohn eines Eichsfelder Kantor-Katecheten würde er sich selbst eher als traditionsbewusst beschreiben, der in allem nicht den Humor verliert. Einer seiner Lieblingssätze über die Evangelische Kirche lautet „Jeder macht, was er will. Keiner macht, was er soll. Aber alle machen mit.“

Es werden nicht die 6 Quadratmeter seines Büros sein, die er ab dem 1. Juli 2024 vermissen wird. Aber die kleinen Gespräche an der Kirchentür, die werden ihm fehlen, wenn er sich im ersten Jahr seines Ruhestandes für uns erst einmal ‚unsichtbar‘ machen wird. Er ist überzeugt „Sonntags vor oder nach dem Gottesdienst, wenn du dir gegenseitig mit wenigen Sätzen erzählst, was gerade los ist, das ist für mich Gemeinde leben.“
Von diesen Gesprächen wird es bestimmt allerhand geben, wenn er am 23. Juni 2024 im Gottesdienst verabschiedet wird. Schon an dieser Stelle sei ihm unser herzlicher Dank ausgesprochen für seinen treuen Dienst in und an unseren Gebäuden, für seine liturgische Erfahrung und die fachkundige Gemeindebegleitung über 35 Jahre lang.

Im Anschluss an den Verabschiedungsgottesdienst am 23. Juni 2024 um 10.30 Uhr in St. Nikolai lädt die Kirchengemeinde zum geselligen Beisammensein ein.