25 Jahre kirchenmusikalischer Dienst – Christine Bick

Ort
Gemeindehaus, Carl-Ritter-Straße 16, 06484 Quedlinburg

Veranstalter
Evangelische Kirchengemeinde Quedlinburg

Termine
So, 01.10.2017, 11:30 Uhr

Unsere Kantorin, Christine Bick, feiert am 1. Oktober ihr 25-jähriges Dienstjubiläum und wird im Erntedank-Gottesdienst eingesegnet. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, zusammen im Gemeindesaal der Carl-Ritter-Str. 16 Mittag zu essen und mit Frau Bick einige Worte zu wechseln. Dazu sind Sie herzlich eingeladen!

Der 1. Oktober 1992 bildete einen Einschnitt im kirchenmusikalischen Leben der Stadt Quedlinburg. An diesem Tag begann die Kirchenmusikerin Christine Bick (geb. Kunze) ihren Dienst in der damaligen Nikolaigemeinde als Chorleiterin, Organistin und Katechetin. Sie war den Quedlinburgern keine Unbekannte. Als Mitorganisatorin der „Ostertreffen“ nach dem Vorbild der Bruderschaft von Taizè und als Praktikantin während ihres Kirchenmusikstudiums in Halle/S. war sie mit den Gegebenheiten schon weitestgehend vertraut. Auf Vorschlag ihrer Vorgängerin Frau Monika Dachselt wurde sie zu deren Nachfolgerin gewählt. Es entwickelte sich eine außerordentliche Zusammenarbeit auf kirchenmusikalischem Gebiet in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Eine sich daraus ergebende Aufgabenteilung sah für sie vorrangig die Arbeit mit Kindern vor. Mit einem zuvor in Rostock absolvierten Pädagogigstudium brachte sie zu ihrer natürlichen Begabung einen großen Fundus an Wissen und Einfühlungsvermögen mit. Damit wurde sie zu einer unverzichtbaren Anwältin der Stimme der Kinder bei der Gestaltung der kirchengemeindlichen Veranstaltungen. Dieser Blick ging den Mitarbeitern manchmal etwas abhanden.
Christine Bick trat ihren Dienst in einer Zeit des beginnenden Umbruchs an. Dieser führte über mehrere Stationen zur Bildung der Evangelischen Kirchengemeinde Quedlinburg. Es war ein mühsamer Prozess, da geliebte Traditionen aufgegeben werden mussten. Mit Beharrlichkeit und Weitblick unterstütze sie den begonnenen Weg zur Gemeinsamkeit in dann nur einer Evangelischen Gemeinde. Dazu gehörte aber auch der Blick in die Ökumene – katholische Gemeinde, adventistische Gemeinde z.B.- was ziemlich bald in der ökumenischen Gestaltung des Martinstages seinen Ausdruck fand. Folgerichtig entstanden der ökumenische Kinderchor und später der ökumenische Jugendchor; letzterer als Ausdruck einer immer möglichen guten Zusammenarbeit zwischen Kirchenmusikern, was allerdings auch keine Automatik ist. Beide letztgenannten Ensembles sind mit ihren regelmäßigen Aufführungen fester Bestandteil unserer Gemeinde. Dabei kommen Fähigkeiten von Frau Bick als Regisseurin und Kulissenbauerin zur Geltung. Im Gemeindehaus gibt es einen Fundus, wie im Theater, der Zeugnis ist für die vielfältigen Aufführungen. Kinderchor und Jugendchor gestalten in jedem Jahr Fahrten in alle Teile Deutschlands und teilweise sogar ins Ausland (Schweiz, Polen). Das gemeinsame Arbeiten fand Widerhall beim Quedlinburger Oratorienchor, im Entwickeln neuer Gottesdienststrukturen, neuer Gemeindestrukturen, im gegenseitigen Vertreten beim Gottesdienstspiel, als Organistin bei den Aufführungen des Westerhäuser Kirchenchores. G. Biller

Dabei war der Anfang ihres Dienstes hier in Quedlinburg gar nicht leicht: Es fehlte eine Wohnung, es gab lange Zeit keinen Arbeitsvertrag. Ohne Idealismus und Hingabe wäre da nichts gegangen. Nach 25 Dienstjahren sind manche „ihrer Kinder“ längst Eltern und schicken den eigenen Nachwuchs in den Spatzenchor. Bei den Jubiläumstreffen des Jugendchores war jedes Mal ablesbar, wie ereignisreich die Zeit im Jugendchor gewesen sein muss. Christine Bick hat sogar mit ihrer Begeisterung anstecken können bezüglich der weiteren beruflichen Entwicklung. Durch die zahlenmäßig kleiner werdenden Kirchengemeinden hat sich für viele kirchliche Mitarbeiter der Dienst auch auf andere Gemeinden erweitert. In Ditfurt leitet Frau Chr. Bick den Kirchenchor und in Thale ist es die zeitweilige Gottesdienstbegleitung und die Leitung weiterer Chöre. Ihr Organisationstalent und ihr Einfühlungsvermögen waren eine gute Voraussetzung, um die verschiedenen Anforderungen zusammen zu bringen, zumal sie einen hohen Anspruch an sich selbst hat. - Schicksalsschläge und Krankheiten sind ihr in 25 Jahren nicht erspart geblieben. Wobei eine Krankheit das schöne „Ergebnis“ in sich trug, dass sie wusste, als sie entlassen wurde, wer zukünftig an ihrer Seite leben sollte … und das Lachen, was sie schon nach Quedlinburg mitgebracht hatte, ist ihr Erkennungsmerkmal geblieben.
M. Gentz